Die Alternative Nervenschmerzen Therapie
Aus der Naturheilpraxis von René
Gräber
Nervenschmerzen entstehen nicht peripher an z.B. der Haut oder inneren Organen, sondern kommen durch Verletzung
der Nerven selbst zustande.
Die Äthiologie ist vielfältig, neben toxischen Ursachen (Alkohol, Medikamente) sind Traumata, Zosterneuralgie
und Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus) häufig. Als Folge der Reizung feuern die Nervenzellen vermehrt
Impulse, auch spontane Entladungen sind möglich. Diese werden dann ohne organische Ursache als Schmerz
interpretiert. Auch eine Empfindlichkeitssteigerung in den Innervationsgebieten ist typisch.
So werden leichte Reize, zum Beispiel leichter Druck auf die Haut, als Schmerz empfunden (Allodynie).
Therapeutisch schwierig ist, dass die Nerven sich an die Mehrarbeit anpassen. So bilden sie vermehrt Ionenkanäle
aus, an welche sich die Botenstoffe des Körpers (Neurotransmitter) binden und die Schmerzweiterleitung vermitteln.
Dadurch entsteht ein Teufelskreis, da sich nun die Schmerzwahrnehmung weiter verstärkt und entsprechend der Körper
erneut reagiert.
Daher ist eine ausreichend wirksame und starke Therapie unerlässlich, um die Spirale zu unterbrechen und
entsprechend eine Chronifizierung zu verhindern. Leider ist meist nur ein Fortschreiten der Erkrankung sowie ein
Lindern der Beschwerden zu erreichen. Eine vollständige Heilung ist selten. Auch sind die Fortschritte unter einer
Behandlung nur langsam zu erreichen, was die Geduld der Betroffenen fordert. Die schleichenden Erfolge erklären
sich dadurch, dass die aufgerüsteten Ionenkanäle und andere Anpassungsvorgänge erst rückgängig gemacht werden
müssen und der zu Grunde liegende Nervenschaden in der Regel irreversibel ist. Typischerweise werden zur
medikamentösen Behandlung Wirkstoffe gegen Epilepsie (vor allem Carbamazepin) oder gegen Depressionen eingesetzt.
Nur bei sehr schmerzhaften Polyneuropathien finden Opioide einen Weg in die Behandlungspfade. Ansonsten muss von
den üblichen Schmerzmitteln abgesehen werden, da diese kein ausreichendes Wirkprofil aufweisen. Es empfiehlt sich,
Wirkstoffe zu kombinieren und individuell die Therapie zu optimieren. Ergänzend sollten physikalische und
psychiatrische Therapien eingesetzt werden. Lokalanästhetische Pflaster (z.B. mit Capsaicin) oder eine
TENS-Therapie wird ebenfalls mit Erfolg durchgeführt.
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